Grundschule Hermann C. J. Fölsch

Drei Jahre - und kein Ende? Einen ganzen Vormittag widmete Schulleiterin Steffi Miethe den Energiefüchsen an ihrer Grundschule, um den Abschluss des dreijährigen, von der Sächsischen Energieagentur (SAENA) geförderten Energieprojekts zu gestalten. An mehreren Lern- und Experimentierstationen auf dem Schulhof ging es um verschiedene Aspekte des Energie- und Klimathemas. Die Energiefüchse erläuterten ihren Mitschülerinnen und Mitschülern, wie sie mit Messgeräten Temperaturen, Luftqualität und Beleuchtungsverhältnisse in den Klassenräumen erforscht haben. Dadurch konnten sie Verbesserungen bei den Thermostateinstellungen erzielen und die ganze Schulgemeinschaft für das Klimathema sensibilisieren. Und so ganz nebenbei haben sie auch einiges über Physik gelernt, z.B. was elektrischer Strom eigentlich ist, was in einer Solarzelle vor sich geht oder warum warme Luft nach oben steigt. Letzteres demonstrierten sie am Abschlusstag mit großen schwarzen, luftgefüllten Plastiktüten, die von der Sonnenwärme angetrieben hoch in den Himmel stiegen. Die Motivation, die relativ komplizierten Vorgänge in einer Solarzelle verstehen zu wollen, wurde durch den Bau von kleinen Solarfahrzeugen geweckt, die dann auf dem Schulhof ins Wettrennen geschickt wurden. Den Schülerinnen und Schülern hat diese Art zu lernen und dabei die Energiebilanz ihrer Schule zu verbessern großen Spaß gemacht - auch wenn, wie einer der Energiefüchse feststellte, "die Sachen ganz schön kompliziert waren". Am liebsten würden die Schüler im nächsten Schuljahr als Energiefüchse weitermachen. Ob das - auch ohne Unterstützung und Fördermittel von außen - möglich ist, will Schulleiterin Steffi Miethe prüfen.


Konkrete Verbesserungen. Die Aktivitäten der Energiefüchse bleiben nicht unbeachtet. Weil die Schülerinnen und Schüler mit ihren Messaktionen nicht nur ihre Mitschüler, sondern auch die Lehrkräfte und Schulleiterin Steffi Miethe (Bild oben links) davon überzeugt haben, dass richtiges Lüften im Winter nicht nur Energie spart, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit verbessert, hat die Stadtverwaltung der Schule jetzt CO2-Ampeln zur Verfügung gestellt. Damit haben die Lehrkräfte eine ständige Kontrolle der Luftqualität im Klassenraum. Auch die Messungen der Beleuchtungsstärke durch die Energiefüchse hat Konsequenzen: Da es an vielen Schülerarbeitsplätzen eher zu dunkel ist, hat jetzt die Stadtverwaltung in Aussicht gestellt, in den betreffenden Räumen die Umstellung auf lichtstärkere LED-Beleuchtung vorzusehen. Mit der energiesparenden LED-Technik gibt es mehr Licht, ohne dass wesentlich mehr Strom verbraucht wird. Um ihr Energiewissen zu festigen, befassen sich die Energiefüchse außerdem mit den verschiedenen Energiearten und lernen, Energieumwandlungen zu verstehen. Sogar mit den Prozessen in einer Solarzelle haben sie sich bereits befasst. Das spielerische Arbeitsmaterial zu den Energiearten gibt es für Lehrkräfte hier auch zum Download.


Pflicht und Kür im 3. Projektjahr. Der Nachwuchs im Energiefüchse-Team, die vier neuen Zweitklässler (Bild oben rechts, 1. Reihe), stellte sich heute vor und alle waren von Anfang an mit Begeisterung dabei, als es darum ging, zusammenzutragen, was die Schüler/innen in diesem Schuljahr "sparen". "lernen", "bauen" und "messen" wollen. Sie werden sich das ganze Schuljahr über alle zwei Wochen mit ihrer Schulleiterin und dem Hausmeister treffen, um ihre "Pflichtaufgaben" zu erledigen. Dazu gehört die Kontrolle der Raumtemperaturen und CO2-Werte in den Klassen und die Überprüfung der Beleuchtung. Für diese Aufgaben stehen den Energiefüchsen professionelle Messgeräte zur Verfügung. Den Umgang damit lernen die neuen von den "alten" Füchsen. Vereinbart wurde, dass in diesem Schuljahr vor allem auch auf das Lüftungsverhalten in den Klassen geachtet wird. Neben diesem Pflichtprogramm beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler in der "Kür" mit dem Thema "Solarenergie". Mit einer eigenen kleinen Solaranlage, die auch einen Laderegler und einen Blei-Akku umfasst, wollen die Energiefüchse selbst Sonnenstrom erzeugen und eine Ladestation für Lehrkräfte-Handys betreiben. 


Ende und Anfang. Das zweite Projektjahr der Energiefüchse in Niesky ist geschafft. Es stand im Zeichen des Energiewissens. Nachdem die Exkursion ins Braunkohlekraftwerk mit einem Wissenstest abgeschlossen worden war, wollten die Zweit- bis Viertklässler zum Abschluss mehr über erneuerbare Energien erfahren. Am meisten motiviert es dabei natürlich, wenn die Schülerinnen und Schüler etwas Praktisches damit verbinden. Beim Bau kleiner Solarmodell-Autos konnten sie lernen, wie Solarzelle und Elektromotor zusammenhängen und worauf es ankommt, damit das Auto auch vorwärts statt rückwärts fährt. Wie Solarenergie funktioniert, wollen die Energiefüchse dann im kommenden Schuljahr herausfinden. Vielleicht auch verbunden mit einer Exkursion zu einer größeren Solaranlage in der Region. Die Energiefüchse-Gruppe für das kommende Schuljahr ist jedenfalls schon komplett. Schulleiterin Steffi Miethe stellte die vier Nachrücker aus der neuen 2. Klasse schon einmal vor (Bild oben links).


Energetisch ist Sachsen immer noch Braunkohleland. Über 40 Prozent der hier verbrauchten Primärenergie sowie fast 80 Prozent der Stromerzeugung in Sachsen stammen aus Braunkohle. Deshalb wollten die Energiefüchse sich einmal ein Braunkohle-Kraftwerk aus der Nähe ansehen. Das Kraftwerk der LEAG in Boxberg empfing die Schülerinnen und Schüler der Grundschule - eine große Ausnahme, denn normalerweise sind Führungen durch das Kraftwerk nur für ältere Jugendliche und Erwachsene möglich. Die Energiefüchse hatten schwarze Schlote erwartet, aus denen es raucht und qualmt. Stattdessen konnten sie von hoch oben auf dem Dach des Kesselhauses den weißen Dampf der Kühltürme beobachten, in eine taghelle Schaltwarte gucken, die voller Computerbildschirme war, und durch eine Turbinenhalle laufen, in der es nicht einmal so laut war, dass man die ausgeteilten Ohrenstöpsel wirklich benötigte. Obwohl das alles also sehr sauber daherkam und der einzige sichtbare Abfallstoff der Energieproduktion weißer Gips war, der weiterverwendet wird, geriet der Besuch nicht zu einer Werbeveranstaltung für die Braunkohle. Die LEAG-Mitarbeiterin, die die Schülergruppe durchs Werk führte, verabschiedete die Gruppe am Ende nicht nur mit einem Dank für das Interesse der Schülerinnen und Schüler, sondern auch mit dem Appell, in die Zukunft zu sehen, in der irgendwann die Braunkohle keine Rolle mehr für die Energieerzeugung spielen werde. Um den Besuch auszuwerten, machten die Energiefüchse in der Schule hinterher noch einen kleinen Lerntest, der auch im Materialienpool dieser Website zur Verfügung steht.


Allmählich werden die Energiefüchse in Niesky zu Profis in Umweltmessung. Für die bevorstehenden Energiesparaktionen in ihrer Schule haben sie sich jetzt noch einmal intensiv mit Messmethoden vertraut gemacht. Die Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 2 bis 4 beherrschen die Messung von Oberflächentemperaturen mit dem Infrarotthermometer (oben links) und den Umgang mit der Lufttemperaturmessung (mitte) sowie dem Luxmeter (rechts).  In fünf Klassenräumen haben sie Messgeräte aufgestellt, die den Schülern und den Lehrkräften anzeigen, wie warm es um Raum ist und wie hoch der CO2-Wert ist. Letzteres benötigen sie, um wirklich effektiv und energiesparend zu lüften. Drei der Messgeräte haben sogar eine Aufzeichnungsfunktion, so dass die Energiedetektive nachvollziehen können, wie erfolgreich gelüftet wurde und ob die Nachtabsenkung der Heizung funktioniert. Gegen zuviel Stromverbrauch bei der Beleuchtung haben sie sich eine besondere Aktion einfallen lassen - mehr dazu im Logbuch.


Vier neue Energiefüchse aus der zweiten Klasse ersetzen die Viertklässler aus dem letzten Schuljahr, die nicht mehr dabei sind. Die vier Neuen (Foto oben erste Reihe, von links) mussten sich einem intensiven Auswahlverfahren in  ihren Klassen stellen, weil eigentlich alle Zweitklässer Energiefüchse werden wollten. Beim Auftakttreffen im neuen Schuljahr wurden die Schwerpunkte festgelegt: In einer Messaktion wollen die Energiefüchse als erstes herausfinden, wo es untertags hell genug ist, um das Licht in den Klassenräumen auszuschalten - und wo man die Lampen brennen lassen muss. Weil die Lehrkräfte berichten, dass im Winter die Luft oft schlecht ist, wollen die Energiefüchse dann ab November CO2-Werte und Temperaturen in den Klassenräumen überwachen und dafür sorgen, dass effektiv gelüftet wird, ohne zu viel Energie beim Fenster hinaus zu schicken. Um auch ihren Klassenkameraden Energiewissen beizubringen, nehmen sie ein kleines Würfelspiel in die Klassen mit. Der Spielplan kann hier heruntergeladen werden. Ein großes Plus in Niesky in diesem Schuljahr ist Luis Jäger (Foto oben, hintere Reihe, links), der sein Freiwilliges Soziales Jahr an der Grundschule ableistet. Luis wird die Energiefüchse in diesem Jahr ständig begleiten und unterstützen.


Ein Infoposter mit den wichtigsten Fragen und praktischen Schritten sowie der Zielsetzung ihres Projekts bekommen die jungen Energiefüchse der Grundschule zum Ende des Schuljahres von ihrer Schulleiterin Steffi Miethe überreicht. Es soll Erinnerung und Motivationshilfe sein. Das Poster gibt es hier auch zum Download.


Zum Abschluss des ersten Projektjahres diskutierten die Energiefüchse der Grundschule in Niesky/See die ersten Ergebnisse ihrer Lichtmessungen in den Klassenräumen. Auch hier finden sich etliche Schülerarbeitsplätze, die "unterbelichtet" sind, d.h. an denen die Beleuchtung nicht ausreicht, um den Normwert von 500 Lux zu erreichen. Eine systematische und vollständige Messung wollen die Schülerinnen und Schüler im nächsten Schuljahr machen. In diesem Schuljahr ging es erst einmal darum, sich mit der Fragestellung, der Messmethode und der Dokumentation der Messungen vertraut zu machen. Da die fünf Viertklässler der Energiefüchse-Gruppe im nächsten Schuljahr nicht mehr an der Schule sein werden, wird es die Aufgabe der anderen Schülerinnen und Schüler, sein, die Neuen zu informieren und einzuführen. Das Energiefüchse-Projekt in Niesky wird von Zweit-, Dritt- und Viertklässlern gemeinsam getragen. Die jetzigen Zweit. und Drittklässler haben damit die Chance, zwei oder sogar drei Jahre im Projekt zu bleiben und sich entsprechend intensiv mit dem Energie-Thema auseinanderzusetzen. Für die Einführung der Neuen im kommenden Schuljahr haben sich die Energiefüchse ein Energie-Würfelspiel einfallen lassen (Bild oben, links).


Die Schule bekommt ihre Wärmeenergie durch eine Erdgas-Heizung. Dass es auch andere - erneuerbare - Möglichkeiten gibt, Gas als Energiequelle zu nutzen, zeigte ein informativer Besuch der Energiefüchse in der  Biogasanlage der Firma „pure power GmbH“ in Sproitz. 


Um die Kräfte zu konzentrieren, haben die Energiefüchse in der Grundschule Niesky/See beschlossen, zunächst vor allem die Beleuchtungssituation in ihrer Schule zu untersuchen. Ist es überall hell genug? Lassen sich die Lampen in den Klassenzimmern getrennt schalten? Wie viel Licht braucht man auf den Fluren? Brennt das Licht im Unterricht auch, obwohl es durch die Fenster hell genug wird? Um auf diese Fragen Antworten zu finden, haben sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit dem Luxmeter zur Messung der Beleuchtungsstärke vertraut gemacht.


Jetzt sind sie gestartet - 15 Jungs und Mädchen aus den Klassenstufen 2 bis 4, die in Zukunft an ihren hellgrünen T-Shirts mit dem "Energiefüchse"-Logo erkennbar sind. Beim Auftakt ging es um Grundlagenwissen über Energie, den Umgang mit verschiedenen Messgeräten und den Auftrag der Schülergruppe, ihre Schule energieeffizienter zu machen.

 

Als sie sich anschließend in mehreren Klassen ihren Mitschülern und den Lehrkräften vorstellten, fiel ihnen bereits auf, dass es fast überall mit 24-25 Grad Celsius viel zu warm und manchmal auch sehr stickig war. Obendrein waren überall einzelne Fenster gekippt, was die Energiefüchse schnell als die pure Energieverschwendung erkannten.

 

Beim Gang durch den Heizungskeller zusammen mit Hausmeister Thomas Heinze und Sabine Buschke vom Berliner Ingenieurbüro WEN fiel auf, dass die ganze Schule auch am Samstag und Sonntag regelmäßig tagsüber beheizt wird. Vor den Augen der Energiefüchse schalteten Sabine Buschke und der Hausmeister die Wochenendbeheizung aus.

 

In den nächsten Wochen werden die Energiefüchse in allen Klassen nacheinander Messgeräte für die Temperatur und die Luftqualität aufstellen und ihre Messungen zusammen mit dem Hausmeister auswerten. Im Winter ist dann auch eine Wärmebildaufnahme des Schulhauses geplant. Den Umgang mit der Wärmebildkamera haben die Energiefüchse bereits geübt.


In der Grundschule Hermann C. J. Fölsch wird die Projektgruppe aus Dritt- und Viertklässlern sowie einigen „fitten“ Zweitklässlern bestehen. Die Schulleiterin vermutet, dass besonders Jungs sich für das Projekt interessieren werden, weil es um Technik geht und die Betreuer - im Unterschied zum normalen Grundschulalltag - überwiegend Männer sind. Das Projekt könnte für die Jungs psychologisch also so etwas wie eine kompensatorische Funktion bekommen. Auf seiten der Schule übernimmt der Hausmeister die Betreuung der Gruppe. Zum Auftakt Mitte Oktober soll auch die Presse eingeladen werden. Die beteiligten Schüler werden dann auch bereits ihre "Dienst"-T-Shirts mit dem "Energiefüchse"-Logo anziehen.