Grundschule Burkhardswalde

Stellvertretend für Bürgermeister Gerold Mann überreichte der Klimamanager der Gemeinde, Michael Hegenbart (Bild oben links), den Energiefüchsen zum Abschluss des zweiten Projektjahres jetzt einen Scheck über 732,69 Euro. Das ist exakt die Hälfte des Betrags, den die Gemeinde 2017 gegenüber dem Vorjahr bei den Energiekosten eingespart hat. 16 Prozent weniger Wärme- und elektrische Energie benötigte die Schule im letzten Jahr. Auf der Jahresabschluss-Präsentation, die die Energiefüchse in der Sporthalle vor den versammelten Schülern und Lehrkräften der Schule hielten, wurde dieser Erfolg gefeiert, der in Zusammenarbeit von Energiefüchsen, dem Hausmeister der Schule und dem Klimamanager der Gemeinde erzielt worden ist.


Als Ort permanenter Stromverschwendung haben die Energiefüchse die Toiletten ihrer Schule ausgemacht. Um daran etwas zu ändern, planten die Grundschüler einen Ideenwettbewerb, an dem sich alle Schülerinnen und Schüler der Schule beteiligen konnten - außer den Energiefüchsen selbst. Diese bildeten die Jury, die jetzt die eingegangenen Vorschläge systematisch bewertet hat. Motivationssprüche und Bildideen wurden dabei separat behandelt. Schließlich standen drei Sieger und ein Sonderpreisträger fest. Die prämierten Motivationsappelle waren kurz und klar: Strom sparen ist ganz leicht - Schalter drücken reicht oder Mach das Licht aus, DANN gehst du raus. Eine Schülerin hatte sogar einen Siebenzeiler gedichtet, von dem die Energiefüchse-Jury überzeugt war, dass man daraus einen Rap machen könnten. Der Sonderpreis ging an die Erfinderin der Idee, den Lichtschaltern mit bunten Folien das Aussehen leckerer Früchte zu geben, die man gerne berührt. Die Energiefüchse möchten alle prämierten Ideen gerne im nächsten Schuljahr in die Praxis umsetzen und erproben.


Die Energiefüchse des zweiten Projektjahres, darunter sechs neue aus den zweiten Klassen, sowie ein neuer Hausmeister trafen sich zum ersten gemeinsamen Projekttag in der Schule. Nicht nur für die Neuen brachte der Gang durch den Heizungskeller verblüffende Erkenntnisse. Auch für die Jungs und Mädchen, die bereits im letzten Jahr das Energiefüchse-T-Shirt trugen, war der Blick in den fauchenden Ölbrenner ein Erlebnis. "Was, wir verbrennen hier Erdöl, damit die Schule warm wird?!" Heutige Grundschüler denken bei Energiequellen eigentlich immer an Windräder und Solardächer. Hausmeister Thomas Krause half auch gleich mit, die komplizierten Zahlen und Diagramme über den Energieverbrauch der letzten vier Jahre, die Energiemanager Michael Hegenbart aus der Gemeindeverwaltung mitgebracht hatte, richtig lesen und verstehen zu lernen. Was alle freut: 2017 hat die Schule für Wärme erneut weniger Energie verbraucht als im Vorjahr und liegt jetzt unter 200.000 kWh.


Stolz war Schulleiterin Uta Fleischer am Ende des Schuljahres auf ihre "Energiefüchse". Die fünfzehn Dritt- und Viertklässler erklärten mit einer selbst erstellten Powerpoint-Präsentation allen ihren Mitschülern und den Lehrkräften der Schule, was sie in ihrem ersten Projektjahr gelernt und bereits in die Tat umgesetzt hatten. Uta Fleischer stellte hinterher fest, wie groß der Lernerfolg bei den Grundschülern war: "Am Anfang erschienen mir viele von den Begrifflichkeiten überfordert. Ich bin mehr als positiv überrascht, wie kompetent die Schülerinnen und Schüler inzwischen mit der Materie umgehen." 


Licht- und Heizungsdienst in allen Klassenräumen. Die Energiefüchse haben diese Poster in allem Klassenräumen aufgehängt, um sich und vor allem auch ihre Mitschüler daran zu erinnern, wie sie selbst zu einer besseren Energiebilanz ihrer Schule beitragen können.


Auch die Energiefüchse der Grundschule Burkhardswalde in Klipphausen haben jetzt ihre "Dienstkleidung" bekommen. Aus Mitteln der Gemeinde konnte für alle sechzehn Schülerinnen und Schüler ein leuchtendgrünes T-Shirt mit dem "Energiefüchse"-Logo beschafft werden. Die alle Energiefüchse für ihre Klassen künftig in besonderer Funktion tätig werden wollen - als "Lichtmanager" bzw. "Wärme- und Lüftungsmanager" -, kommt das T-Shirt gerade richtig.


Einen ganzen Vormittag lang beschäftigten sich die Energiefüchse der Grundschule Burkhardswalde mit dem Ausprobieren der Messgeräte und der Planung der ersten systematischen Messreihe in der Schule. In Untergruppen befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Raumtemperaturen, der CO2-Konzentration in den Klassenräumen und der Beleuchtungsstärke an den Arbeitsplätzen von Schülern und Lehrkräften. Auch erste Versuche mit praktischen Verbesserungen wurden gemacht. Nachdem sich der Raum, in dem sich die Projektgruppe traf, als viel zu warm erwiesen hat, ließen sich die Schülerinnen und Schüler zeigen, wie man an den Thermostaten die fixierte Temperatureinstellung verändern kann. Das Spezialwerkzeug dafür gehört seither zur festen Ausstattung der Energiefüchse.


An der Grundschule in Burkhardswalde bilden 16 Schülerinnen und Schüler der 2. bis 4. Klassen das Energieteam. Nach einer Einführung in Energiebegriffe besichtigten sie die Heizanlage ihrer Schule. Die nächsten Schritte sind: Zusammen mit Michael Hegenbart von der Kommunalverwaltung wollen die Energiedetektive Temperatur- und CO2-Messgeräte (Datenlogger) aufstellen und die Situation im Alt- und im Neubau der Schule analysieren. Sie wollen Fragen beantworten wie:

  • Gibt es „zu kalte“ und „zu warme“ Räume?
  • Funktioniert die Nachtabsenkung?
  • Wie ist es in Ferienzeiten?
  • Haben wir auch im Winter gute Luft zum Lernen in unseren Klassenräumen? 

Mit einem Spezialschlüssel können die Schüler dann einzelne Thermostate an den Heizkörpern einstellen.


In der Grundschule Burkhardswalde ersetzt der kommunale Energiemanager Michael Hegenbart zur Zeit den Hausmeister an der Schule; er wird auch die Projektgruppe aus Zweit-, Dritt- und Viertklässlern mit betreuen. Noch im September wird das Schüler-Energieteam seinen Projektauftakt haben und sich dabei bereits allen Klassen der Schule vorstellen.  Für diese Grundschule liegt ein sehr ausführlicher Energiebericht über die Entwicklung der letzten Jahre vor, so dass das Projekt auf verlässlichen Verbrauchsstatistiken und klar definierten weiteren Einsparzielen aufsetzen kann.